Strassentiere / Kastrationen Italien
Auch in Italien gibt es ein immenses Hunde- und Katzenleid. Das 1991 verabschiedete Tierschutzgesetz zielt eigentlich auf den Schutz der Vierbeiner ab. Es schreibt eine Kennzeichnungs- und Meldepflicht für Hunde vor und erklärt das Misshandeln oder Aussetzen von Haustieren als strafbar. Es verpflichtet den Staat zu einer Populationskontrolle, wobei das Einschläfern von Hunden und Katzen nur bei sehr grosser Aggressivität oder bei unheilbarem Leiden erlaubt ist. Hunde müssen dem Gesetz nach eingefangen und in Tierheimen untergebracht werden. Katzen sollen eingefangen, kastriert und wieder freigelassen werden.
2004 wurde das Gesetz mit einer Norm ergänzt, die Tierquälerei als Straftat qualifiziert. Leider ist es auch in Italien so, dass das Gesetz, welches eigentlich die Tiere schützen sollte, nur leerer Buchstabe bleibt und nicht vollzogen wird. So vegetieren Hunde, oft auch Katzen, in riesigen Tierheimen unter schlimmsten Bedingungen vor sich hin, subventioniert vom Staat. Die Gelder, die eigentlich für die Versorgung der Tiere vorgesehen wären, verschwinden allzu oft in den Taschen korrupter Behörden oder Tierheimbetreiber.
Katzenkastrationen, wie es das Gesetz vorschreibt, werden selten durch den Staat finanziert. Die Wartezeiten für die Tierschützer, bis sie eine Katze zur Kastration bringen dürfen, sind derart lange, dass die Katze bereits wieder den nächsten Nachwuchs in die Welt gesetzt hat.
Nur durch intensive Kastrationsprogramme und die Hilfe für Tierheime, die gewillt sind, den Tieren ein anständiges Leben zu ermöglichen, kann die Situation für die Hunde und Katzen Italiens entschärft werden.
NetAP ermöglicht laufend in zahlreichen Regionen Italiens Kastrationen für Hunde und Katzen durch eigene Einsatzteams oder durch die Übernahme der Kosten.
Italien: 1693 Kastrationen im 2021
Auf der Insel Elba, in der übrigen Toskana und in der Umgebung von Rom haben wir für insgesamt mindestens 1693 Kastrationen gesorgt. Mindestens, weil einige Kastrationen nicht erfasst wurden und somit nicht in die Statistik einfliessen konnten. Den grössten Anteil daran haben wir mit unserem Partner Amici Onlus in Ladispoli erzielt, nämlich 1202.
Aber nicht nur für Kastrationen haben wir gesorgt. An vielen Orten halfen wir mit Futterspenden, Antiparasitika, Hilfsgütern und/oder mit der Übernahme von Tierarztkosten oder standen mit Rat und Tat zur Seite.
Tierschutz Elba
Elba, Italien: Seit 2010 engagieren wir uns auf der Insel Elba für einen umfassenden Tierschutz. Vor allem für Strassenkatzen, aber auch für Hunde, Vögel und viele weitere Tiere war das lokale Team unter der Leitung von Romina Bulleri und Elvira Muff täglich im Einsatz. Eine Katzenstation in Capoliveri wurde in dieser Zeit aufgebaut, die zahlreichen nicht mehr erwünschten Katzen Schutz und Heimat bietet und weit über 10'000 Kastrationen von verwilderten Katzen wurden vorgenommen.
Italien: 1257 Kastrationen 2020
Ein Resultat auf das wir durchaus stolz sein können. Die Pandemie hat uns das Leben in Italien nicht gerade leicht gemacht. Dennoch ist es uns gelungen, die Anzahl an Kastrationen im Jahr 2020 noch etwas zu steigern und 1257 Tiere zu kastrieren. Auf der Insel Elba, in der Toskana und in der Umgebung von Rom haben wir trotz Lockdown vor allem für die Kastration von verwilderten Katzen, vereinzelt auch Hunde gesorgt. 808 Tiere waren weiblich.
Aber nicht nur für Kastrationen haben wir gesorgt. An zahlreichen Orten halten wir mit Futterspenden oder mit der Übernahme von Tierarztkosten, weil die Situation mit Corona viele Tierschützer und Organisationen in grosse Not stürzte. Futterquellen fielen weg wegen des Lockdowns, Tiere wurden ausgesetzt, Spenden blieben aus. Wann immer es möglich war, sorgten wir schnell und unbürokratisch für Nothilfe.
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