Strassenhunde Palästina
In Palästina leben unzählige Strassenhunde und das unter überwiegend schlechten Umständen. Das Land kennt bisher kein Tierschutzgesetz und die Kastration von Tieren ist dort weitgehend unbekannt. Die meisten Hunde in Palästina werden als Wachhunde (z.B. in den Olivenhainen der Westbank) oder als Arbeitstiere (z.B. als Zugtiere in Gaza) eingesetzt. Gemäss einer Studie der Palestinian Animal League (PAL) leben die Hunde unter sehr prekären Umständen: Sie sind häufig unterernährt und krank und werden von der Bevölkerung und der Polizei in aller Regel vertrieben, vergiftet oder erschossen.
Als bisher einzige Tierschutzorganisation des Landes hat die Palestinian Animal League (PAL) 2015 in Tulkarm – einem Dorf im Nordwesten der Westbank – erfolgreich ein Pilotprojekt lanciert und rund 450 Hunde kastriert, geimpft und medizinisch versorgt.
Um die Situation der Strassenhunde nachhaltig zu verbessern, reichen Kastrationen und Impfungen allein jedoch nicht aus. Solange sich die Einstellung der Bevölkerung gegenüber Hunden nicht verbessert, wird es schwierig werden, etwas auf Dauer zu verändern. In islamisch geprägten Gesellschaften ist dies jedoch nicht einfach, da Hunde als „unrein“ gelten.
Hunde haben es schwer in Palästina!
Zum ersten Mal überhaupt setzt sich in Palästina eine Tierschutzorganisation namens Palestinian Animal League (PAL) für die Strassenhunde ein. Dabei geht es nicht nur darum, die Tiere zu kastrieren und medizinisch zu versorgen. Weil Hunde in arabischen Gesellschaften häufig kein gutes Image haben, hat PAL zusätzlich eine Aufklärungskampagne gestartet: sie soll der palästinensischen Bevölkerung ein neues Bild vom Hund vermitteln.
Der Fotograf und Publizist Klaus Petrus ist in unserem Auftrag in die Westbank gereist und hat dieses Pionierprojekt dokumentiert. Wir haben mit Klaus kurz nach seiner Rückkehr in die Schweiz geredet.
Der Beginn der Veränderung
Der erste Hund, der das Kastrationsprogramm von PAL durchlaufen hat heisst Lateef. Lateef ist arabisch und bedeutet soviel wie "der Sanftmütige".
Lateef ist ca. 2 Jahre alt und bei guter Gesundheit. In der Nacht vom 13.2. auf den 14.2. wurde er eingefangen und am Vormittag des 15.2. operiert. Am Folgetag wurde er schliesslich in seinem Revier wieder freigelassen. Operiert wurde Lateef am Veterinärmedizinischen Institut der An-Najah Universität in Tulkarm von von Dr. Yousef Abu Helal Bilal. Er ist der einzige in ganz Palästina, der auf Hunde und Katzen spezialisiert ist.
Strassenhunde in Palästina
Ahmad Safi hat 2011 die wohl einzige Tierschutzorganisation in besetzten Gebieten gegründet, die Palestinian Animal League (PAL). Seitdem setzt sich der Verein unermüdlich für eine bessere Stellung der Tiere in der palästinensischen Gesellschaft ein. Dazu gehört auch ein Pionierprojekt, das im Februar 2016 lanciert wurde: eine breit angelegte Kampagne über Palästinas Strassenhunde. Der Publizist und Fotograf Klaus Petrus dokumentiert diese Kampagne und hat Safi in Tulkarm im Nordwesten der Westbank für ein Interview getroffen.