Grosser Kastrationseinsatz für Colt Alb
Am 3. April 2017 startete unsere lang ersehnte Mission Colt Alb. Colt Alb ist ein Hundeheim, welches von einem über 80jährigen Ehepaar geführt wird. Wir hatten viele Gerüchte über das Heim gehört. Es hiess, es sei eine Hölle für Hunde und man könne dort absolut nichts machen. Die beiden alten Leute hatten lange Zeit niemandem mehr das Tor geöffnet und schienen mit der Menschheit abgeschlossen zu haben. Wir blieben dran und gewannen behutsam ihr Vertrauen, bis wir schliesslich Einlass bekamen und Schritt für Schritt damit beginnen konnten, die Lebenssituation der Hunde zu verbessern.
An unserer Seite war von Anfang an die österreichische Organisation Verein RespekTiere, deren Helfer immer wieder für Futter und andere wichtige Hilfsgüter sorgten und Hand anlegten, wo es gerade nötig war. Unser Team sorgte bereits letztes Jahr für die Antiparasitenbehandlung aller Tiere, da viele auf Grund des massiven Milbenbefalls kaum mehr Haare hatten und sich blutig kratzten. Auch wurden die Hundehütten gereinigt und mit frischem Stroh gefüllt, damit die Tiere etwas vor der Winterkälte geschützt waren.
Die Kastrationsaktion für Colt Alb dauerte eine Woche und war einer der wichtigsten Schritte überhaupt, denn nur wenn alle Hunde kastriert sind, wird kein Nachwuchs mehr in dieses Elend hineingeboren. Überlebenschancen hatten die Welpen in diesem Tierheiem keine. Da die Tiere zum grössten Teil ängstlich oder gar verwildert sind, mussten wir sie mit dem Blasrohr auf dem grossen Gelände einfangen. Kein leichtes Unterfangen. Die Tiere waren clever, haben sich überall versteckt. Unsere Leute gaben alles, krochen bis in die hintersten Ecken durch Dreck und Schlamm, um wirklich jeden Hund zu erwischen.
Viele Hunde waren in einem schlechten Gesundheitszustand und wir waren einmal mehr dankbar, dass wir durch unsere Inhalationsnarkose sehr sichere Narkosen ermöglichen konnten. Ohne dies hätten wir mehrere Hunde gar nicht erst operieren können. Tumore, Glaukome, Abszesse, faule Zähne, Sticker Sarkome, Gebärmuttervereiterungen, alte Bissverletzungen, Infektionen, die Liste der Probleme der Tiere ist lang. Was wir haben tun können, um das Leben der Hunde zu verbessern, haben wir getan.
10 Hunde blieben länger stationär in der Klinik und bekamen weitere Behandlungen, bis sie zurück nach Colt Alb konnten. Zukünftig wird Respektiere für das Futter im Tierheim sorgen und wir werden für die medizinische Versorgung aufkommen. Ausserdem werden wir versuchen, auch die Abläufe im Heim schritt für Schritt zu optimieren und allenfalls einige der Hunde lokal zu vermitteln.
Ein Fotoalbum zum Einsatz finden Sie hier